Eine Schule mit Tradition – für heute und morgen

Das I. Gymnasium in Celje (I. gimnazija v Celju) ist eines der ältesten Gymnasien in Slowenien, denn es besteht ununterbrochen seit 1808. Das Gymnasium bleibt seiner mehr als 200-jährigen Tradition treu, die sich einerseits in etablierten Ansprüchen und in der Qualität der Schule manifestiert und andererseits auch in ihrer von fern und nah erkennbaren schöpferischen Kraft, Aufgeschlossenheit und Atmosphäre.

Im 100 Jahre alten Gebäude des heutigen Gymnasiums (es wurde kurz vor dem ersten Weltkrieg 1913 gebaut) herrscht eine besondere Atmosphäre – der Geist der Schule. Das gewisse Etwas, das die Schüler und die Lehrer schon Jahrzehnte lang in einer Gemeinschaft – ich wage zu behaupten, sogar in einer Familie – verbindet, die sich mit Stolz ihrer reichen Vergangenheit und nicht weniger ihrer Gegenwart und Zukunft bewusst ist. Sie ist sich der Werte und Leistungen ihrer Vorfahren bewusst, sie pflegt sie und bringt ihnen Respekt entgegen, sie vergisst dabei jedoch nicht, dass eine gute Schule und deren Zukunft immer neu, hier und jetzt geschaffen werden muss. Mit Menschen und für Menschen.

Das I. Gymnasium wirkt von außen altertümlich, in seinem Herzen und seiner Seele ist es hingegen jung. Es lebt mit der Jugend seiner Zeit und nicht mit der Zeit seiner Jugend. Das I. Gymnasium ist keine konservative und unpersönliche Schule, ganz im Gegenteil: In seinen Einstellungen, seiner Tätigkeit und seinen pädagogischen Prinzipien ist es eine moderne Schule, in deren Vision gerechtfertigt steht: »Wir bilden und erziehen für das Leben. Wir schaffen die Schule für das 21. Jahrhundert.«

Den Jugendlichen wird das Wissen (auch mit der besten technischen Ausstattung) vermittelt und beim Prüfen natürlich wieder abverlangt. Dabei – was schon immer jene ernstere, für einige auch unangenehmste Seite der Schulbildung ist – gibt die Schule jedem Schüler auch zahlreiche Möglichkeiten, Gelegenheiten und Anregungen, seine Fähigkeiten, Interessen und Talente entfalten zu können, sei es Vertiefung von Wissen, Sport, Kultur oder aber das ganz normale und für die Persönlichkeitsbildung notwendige Gesellschaftsleben.

Das Letztere stellt natürlich die attraktivere Seite unseres Gymnasiums dar. Das Gespür und das Verständnis von Lehrern (und von allen an der Schule Angestellten) verleiht unseren Gymnasiasten das Gefühl, auch als Menschen angenommen und berücksichtigt zu werden. Es verleiht ihnen das Gefühl, dass die Schule für sie eine Art zweites Zuhause ist; die Schüler können sich immer an jemanden wenden und bleiben auch in einer Krise nie allein.

In zweihundert und mehr Jahren besuchten tausende Jugendliche, die für ihr Studium und ihren Beruf viel Wissen erwarben, gleichzeitig aber auch ihre Talente entfalteten und ihre Persönlichkeit gestalteten, das I. Gymnasium. Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, wenn wir unter äußerst erfolgreichen und geachteten Menschen – unter verschiedenen Fachleuten, Wissenschaftlern, Wirtschaftlern, Politikern, Sportlern, Künstlern slowenien- und weltweit – beinahe bei jedem Schritt unseren Gymnasiasten und Gymnasiastinnen begegnen, die immer mit Stolz und Freude sagen: »Ich ging aufs I. Gymnasium in Celje, ich ging auf Kajuh (so wird das Gymnasium inoffiziell unter Schülern genannt, Anmerkung der Übersetzerin)!«

Das I. Gymnasium ist weit mehr als das Gebäude oder ein Bildungsgang: Es ist das überhaupt erste Gymnasium der Stadt Celje, ihm kam in der Geschichte der Stadt und des Slowenentums eine bedeutende Rolle zu, deswegen ist es im Laufe der Zeit zum Synonym der Stadt Celje gewachsen. Es ist die Schule, aus der zahlreiche sowohl in der Stadt Celje, der Region Štajersko, dem Land Slowenien als auch europa- und weltweit anerkannte überdurchschnittlich Intellektuelle hervorgingen, die ihre eigene und unsere Zeit kennzeichneten: der Bischof Slomšek, der Partisan und Dichter Karel Destovnik – Kajuh, die Handballspieler Luka und Miha Žvižej und Gašper Marguč, der Kajak-Fahrer Peter Kauzer, der NBA-Spieler Beno Udrih, die Tennisspielerin Katarina Srebotnik, der Komponist Mojmir Sepe oder Franjo Bobinac, der Generaldirektor von Gorenje, um nur einige zu nennen.

Diese Worte sind der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft der Schule gewidmet, ihrer Gestalt und ihrem Geist. Mögen sie in den Wunsch ausklingen, dass ihr alle, die ihr schon gekommen seid oder aber erst kommen werdet, das I. Gymnasium in Celje im Herzen behalten und es respektieren werdet so wie wir, die wir ihren Alltag leben können.

Dr. Anton Šepetavc, der Schulleiter des I. Gymnasiums in Celje
Weitere Informationen unter info@prvagim.si

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